Exkursion Buchenwald Klasse 9, 10

Exkursion der Klassen 9 und 10 in die Gedenkstätte Buchenwald

Am Mittwoch, dem 27.11.2019 starteten, die gut gelaunten Klassenkollektive der Klassen 9 und10 bei regnerischem Wetter gegen 7.30 Uhr mit dem Busunternehmen Kaltofen Richtung Weimar. Die Stimmung im Bus war heiter. Es wurde aus dem Fenster geschaut, dabei die Verkehrslage und die Gegend begutachtet, kreuz der quer gequatscht, gelacht, geneckt, Proviant gegessen und manch einer verschlief die Fahrt. Um auf den Ettersberg zu gelangen, wo sich die Gedenkstätte Buchenwald befindet, muss man die sogenannte Blutstraße hinauffahren. Obwohl wir ca. 15 Minuten zähfließenden Verkehr auf der Autobahn in Kauf nehmen mussten, hatten wir nach zweistündiger Fahrt unser Ziel erreicht. Erste Etappe war ein kleines Häuschen, dort zeigte man uns als Einleitung einen 30 Minuten langen Film. Er gab uns einen ersten Einblick in die frühere Lagerzeit und das Leid der Insassen. Zeitzeugen haben über die harte KZ-Zeit berichtet sowie die erschreckenden Lebens- und Arbeitsbedingungen der ca. 60.000 Häftlinge wurden uns kund getan. Nach Filmende übergab man uns einen Aufgabenzettel sowie Handys mit Kopfhörern, sogenannte Audioguides. Diese nutzten wir beim führungslosen Rundgang durch das Konzentrationslager, um einige Informationen zu den einzelnen Stationen, wie zum Beispiel Krematorium, Gedenkstein-Mahnmal, Genickschussanlage, Häuser der SS-Leute oder Häftlingsbaracken abhören zu können. Auf ging es zum Eingangstor. Dies zeigt auf der Außenseite eine Uhr, die am 11. April 1945, der Tag der Häftlingsbefreiung um 15.15 Uhr stehen geblieben ist. Im Torgebäude mit seinem Wachturm befanden sich schmale, kahle Arrestzellen, die nicht einmal eine Toilette besaßen. Den rechten Teil des Torhauses konnten wir uns leider nicht anschauen. Nach Recherchen im Internet, steht dort ein Modell, wie das Lager früher aussah. Es wird die Geschichte der einzelnen Gebäude erläutert. Besonders erwähnt man, den großen Fabrikteil der Arbeitsplätze für die Inhaftierten darstellte. Dieser wurde von den Amerikanern im Verlauf des Krieges zerstört. Nach Durchschreitung des Tores lass man die Aufschrift, "Jedem das Seine".                Frau Mitreuther, unsere Klassenlehrerin, begleitete uns noch eine ganze Weile durch das KZ-Lager, unter anderem zum Krematorium. Wir sahen Verbrennungsöfen mit Leichentischen und  ein Bild mit einem Leichenhaufen. Den Nachbau der Genickschussanlage, womit unschuldige Häftlinge durch Nationalsozialisten ihren bitteren Tod fanden, besichtigten wir ebenfalls. Eine Gaskammer gab es auch, dort wurde angeblich nie ein Mensch getötet. Es hieß, dass man die Kammer nur nutzte, um die Sachen der Verstorbenen von Ungeziefer und Bakterien zu befreien. Frau Mitreuther versuchte uns Informationen zu geben. Bevor wir uns in kleine Gruppen trennten, suchten wir geschlossen den Gedenkstein auf, der in die Erde eingelassen ist. Dieser hat Gravuren von 50 Nationennamen und wird auf 37,5 Grad Celsius beheizt. Der Künstler, der das Mahnmal erschaffen hat, wollte damit die Körpertemperatur des Menschen widerspiegeln. Der Stein strahlt Wärme aus, an einem Ort der menschlichen Kälte. Wir gedachten den Opfern und legten einen Blumenstrauß mit weißen Rosen nieder. Danach gingen wir weiter durch das Gelände, meine Truppe machte halt in einem Museum. Dort fanden wir Bilder, Zeitdokumente, Bekleidung, Essgeschirr sowie Fundstücke aus der damaligen Lagerzeit vor. Im KZ-Gelände konnten wir noch erhaltene Wachtürme mit Stacheldrahtzäunen und Gräben davor anschauen, welche uns deutlich machten, dass eine Flucht für die eingesperrten Menschen unmöglich war. Es gab sogar Gefangene, die einen Fluchtversuch vorgetäuscht haben damit wählten Sie den Freitod. Unsere Exkursion endete nach ca. 3 Stunden Aufenthalt. Nachdem wir gesehen hatten wie die Häftlinge gelebt, gelitten, gehungert und gefroren haben sowie misshandelt und getötet wurden, traten wir die Rückfahrt an. Dies ließ niemanden von uns unberührt, im Gegenteil, wir stellten fest, wie gut es uns in der heutigen Zeit geht. 

Zurück