Projekt: Plastikpiraten

Alles, was in Bächen, Flüssen und Strömen landet, kann mit dem Wasser in die Meere und Ozeane geschwemmt werden. Plastikmüll zum Beispiel. Dort gefährdet er Tiere und gelangt in die marine Nahrungskette. Das Vorkommen von Plastikmüll in und an deutschen Fließgewässern ist jedoch vielerorts noch unerforscht. In Projektgruppen erheben Jugendliche bei der Aktion „Plastikpiraten“ bundesweit Daten zu Kunststoffvorkommen an und in deutschen Fließgewässern. Dabei gehen sie folgenden Fragen nach: Wie viel und welcher Plastikmüll lässt sich dort finden? Wo sammelt sich besonders viel Müll? Und welche Rolle spielt die Fließgeschwindigkeit dabei?

Mit wissenschaftlichen Methoden wird Makroplastik wie zerrissene Tüten, weggeworfene Plastikflaschen oder verknotete Angelschnüre und Mikroplastik, kaum wahrnehmbare Kleinstpartikel, gesucht, gezählt und dokumentiert. Die bisherigen Ergebnisse lassen sich auf einer digitalen Deutschlandkarte einsehen.

Außerdem arbeitet die Kieler Forschungswerkstatt mit den gewonnenen Daten weiter. Dort wird zum Beispiel analysiert, welche Flussabschnitte besonders stark mit Plastik verschmutzt sind und wie sich die Belastung von der Quelle bis zur Mündung eines Flusses entwickelt. Daraus lassen sich wirksame Schutzmaßnahmen ableiten, die Flüssen, Meeren und letztlich uns selbst zugutekommen. (https://bmbf-plastik.de/de/plastikpiraten, 3.6.2019)

Mit SchülerInnen der 7. und 9. Klasse haben wir an diesem Projekt teilgenommen und einen kleinen Beitrag für ein globales Ziel geleistet. Wir haben uns gefragt, wie gehen wir im Alltag mit Müll um. Was könnte unsere Schule dazu beitragen, dass Umweltverschmutzung reduziert werden kann? Diese und noch vielmehr Fragen kamen auf, als wir im gesammelten Müll wühlten und ihn laut Forschungsmethodik sortierten. Ganz besonders interessant war die Entnahme von Treibgut, die mit Hilfe eines Mikroplastiknetzes aus unserem Flussabschnitt geborgen wurde. Neben vielen pflanzlichen und tierischen Bestandteilen, gab es tatsächlich auch kleine Stücke, die an Plastik bzw. Folie erinnerten. Wir schickten diese kleinen Teile an die Kieler Forschungswerkstatt zur Analyse zurück.

Über die Ergebnisse des Untersuchungszeitraumes und viele andere spannende Fakten können sich alle Interessierten unter https://www.facebook.com/plastikpiraten/ informieren.

Wir sind froh, Teil dieser Studie zu sein und werden sicher auch im nächsten Jahr weiter wissenschaftlich tätig werden. Und bis dahin, haben wir uns zum Ziel gesetzt, bewusster zu konsumieren (Plastikverpackungen meiden) und Müll an unseren Lieblingsplätzen aufzusammeln, auch wenn es nicht unserer ist.

Danke an Euch für euer Engagement und die tollen Gespräche! Eure Frau Kummer

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