Drei Millionen Euro investiert Bad Lausicker Oberschüler dürfen ab Mittwoch in die neue Sporthalle

Die neue Bad Lausicker Sporthalle ist endlich fertig: Am Mittwoch haben die ersten Oberschüler hier Sportunterricht. Die Vereine können das drei Millionen Euro teure Gebäude ab Juni nutzen. Ein offizieller Einweihungstermin mit Ministerin steht noch nicht fest.

Bad Lausick. Der Aha-Effekt stellt sich ein, wenn man das Gebäude betritt: Die neue Bad Lausicker Sporthalle bietet eine Geräumigkeit, die man dem Baukörper von außen nicht ansieht. Das ist Kalkül, das allerdings keiner Bescheidenheit entspringt, sondern städtebaulich gewollt ist. „Wir nehmen der Baumasse bewusst die Größe, damit sich die Halle in ihr Umfeld einfügt“, sagt Architekt Axel Höer. Das gelingt nicht nur dank des nach Süden hin abfallenden Geländes, sondern vor allem auch aufgrund der verglasten Ecken und der Oberlichter, die zudem viel Helligkeit hereinbringen. Nach knapp zwei Jahren Bauzeit und vielen Jahren des Wartens zuvor, nach Verzögerungen beim Start und vor der Abnahme soll am Mittwoch der Schulsport beginnen. Die Bad Lausicker Sportvereine können das Drei-Millionen-Euro-Objekt ab Juni nutzen.

„Alle haben sich mächtig ins Zeug gelegt. Entstanden ist ein attraktives öffentliches Gebäude, von dem alle etwas haben“, sagt Bürgermeister Michael Hultsch (parteilos), der das Vorhaben während der Bauzeit von Amtsvorgänger Josef Eisenmann (CDU) übernahm. „Ich hatte immer die Überzeugung, dass wir das zu einem guten Ende bringen werden.“ Das Gebäude kann sich sehen lassen, findet er. Und die Gestaltung der Nutzungsgebühren sei durchaus als eine Förderung der Vereine zu verstehen. „Ich freue mich, dass es jetzt endlich losgeht“, erklärte er.

Zufriedenheit ebenfalls bei Axel Höer: „Wir sind im Kostenrahmen geblieben.“ Rund eine Million Euro steuerte das Land Sachsen als Förderung bei. Ein guter Grund für die Kommune, Kultusministerin Brunhild Kurth (CDU), die zur Grundsteinlegung zugegen war, zu einer festlicher Eröffnung einzuladen – günstigenfalls noch vor den Sommerferien. „Wir haben die Ministerin angeschrieben und mehrere Termine vorgeschlagen“, so Hultsch. Man sehe der Antwort aus Dresden mit Erwartung entgegen.

Die Halle an der Turnerstraße ersetzt einen Bau, der nach mehr als einem Jahrhundert längst ausgedient hatte. In unmittelbarer Nachbarschaft von Oberschule und Kinder- und Jugendhaus entstand ein attraktiver Neubau mit einem teilbaren Spielfeld, mit Besuchertraversen, modernen Sanitär- und Umkleidekabinen, einem größeren Veranstaltungsraum. Nicht nur die Bedingungen für den Schulsport werden sich gravierend verbessern. Zu den Profiteuren gehören ebenso die Vereine, die hier trainieren und Wettkämpfe ausrichten wollen. Ob Fußball, Volleyball, Tennis, Badminton – die Halle ist für viele Sportarten geeignet. Höers Karateverein Bad Lausick wird im Sommer hier das zehnte deutschlandweit und international besetzte Sommerlager durchführen. Auch andere Vereine planen längst.

Die Hallennutzungszeiten werde die Verwaltung auf der Homepage der Stadt veröffentlichen, kündigt Michael Hultsch an: „Da kann sich jeder informieren, wann noch etwas frei ist.“ Für die Betreuung des Gebäudes hat die Stadt in der Anlaufphase zwei geringfügig Beschäftigte gewonnen. Weil ihnen die Halle am Herzen liegt – auch wenn sie selbst zumindest als Schüler sie nicht mehr werden nutzen können –, kümmerten sich fünf Oberschüler um farbliche Akzente im Inneren. Die Zehntklässler Sara Kiesewalter, Tobias Wendebaum, Hans Lipfert, Christopher Gentsch und Felix Piasta, die den Kunstkurs von Conny Hauffe absolvieren, gestalteten farbenfrohe große Piktogramme.

Dass nach dem Bauen vor dem Bauen ist, zeigt der Blick auf die Fläche hinter der Halle. Hier will die Stadt so schnell wie möglich eine Außensportanlage schaffen. Die Pläne dafür gibt es, die Förderung für das rund eine halbe Million Euro teure Vorhaben ist beantragt. „Und wir haben den Eigenanteil in unseren Haushalt eingeplant. Jetzt hoffen wir zeitnah auf einen positiven Bescheid“, so der Bürgermeister. Geplant sind neben einer Kunststoff-Laufbahn und einem Spielfeld in der Mitte Weitsprunggrube, 100-Meter-Bahn und Kugelstoß-Feld.

Von Ekkehard Schulreich
Artikel veröffentlicht: 16. Mai 2016 12:00 Uhr